Auf Wegen, die du nicht planst - Teil 3

Dies ist Teil 3 eines Reiseberichts von einem unserer Kunden. Sie waren zwei Monate lang mit der Outbase ID. Buzz durch Portugal.

Ein bezaubernder Morgen und ein schlammiges Ende

Der Tag beginnt vielversprechend - das Cabo Sardão mit seinen schroffen Klippen und dem stolzen Leuchtturm erwartet uns. "Nur ein kleiner Spaziergang", sage ich. Zwei Stunden später, mit schlammigen Schuhen und nassen Socken, kehren wir zu unserem Bus zurück. Der Ozean hat uns verzaubert, aber was jetzt kommt, wird uns auf die Probe stellen.

Eine Stadt der Geschmäcker und eine unsichtbare Bedrohung

In Vila Nova de Milfontes beginnen wir den Tag mit Kaffee und einem Pastel de Nata in einer örtlichen Bäckerei. Der vorhergesagte Sturm hat sich noch nicht gezeigt. Wir lachen über unsere Selbstbeherrschung: ein Pastel de Nata pro Tag sollte genug sein.

Sines ist unser nächstes Ziel - eine Stadt mit Ecken und Kanten und, wie wir hoffen, einer zuverlässigen Ladestation. Doch dann passiert das Unglück: Unsere Ladekarte funktioniert nicht. Nicht hier, nicht dort, nicht an vier verschiedenen Masten. Shell bietet uns am Telefon eine Lösung an - innerhalb von fünf Tagen rufen sie zurück. "Das ist ein Witz", murmle ich. Der Mann in der Leitung bleibt höflich; es sei nur "das Verfahren".

Der Kampf um die Macht

Während Hester sich mit einer portugiesischen Lade-App herumschlägt, suche ich nach Hilfe. Ein Hoffnungsschimmer: Die App funktioniert endlich, aber nicht auf diesem Mast. Dann taucht ein portugiesischer Retter auf. Er kommt spontan mit seiner Privatkarte zurück und lädt unseren Bus auf. Wir geben ihm ein großzügiges Trinkgeld und lassen erleichtert Schokolade und Nüsse in Reichweite liegen.

Sturm und Orangen

Wir kommen spät in einem schönen Garten in Sesimbra an. Der versprochene Sturm bricht endlich los und wütet über unserem Bus, aber wir schlafen tief und fest. Erst im Morgengrauen sehen wir die Verwüstung um uns herum: Bäume sind umgestürzt, auf den Dächern der Nachbarn; einer hängt gefährlich halb zerbrochen über unserem Buzz. Mit einem Seil und einer Kettensäge bewaffnet, lasse ich ihn kontrolliert fallen. "Und jetzt sammelt die umgefallenen Orangen auf und macht frische Soße", grinsen wir. Köstlich!

Das Kabelproblem

Ein neues Ladesystem ausprobieren? Fehlgeschlagen. Dann der letzte Ausweg: eine normale Steckdose. Doch nach vier Versuchen offenbart ein blinkendes rotes Licht die schmerzliche Wahrheit - unser eigenes Kabel ist kaputt. Giancarlo, ein Freund eines Freundes, kommt mit einem Ersatzkabel zur Hilfe. Sein dieselbetriebener Jeep bringt ihm einen neckischen Kommentar ein: "Mit Diesel kommt man in Portugal viel weiter."

Ein Autohändler in der Nähe will uns ein Kabel für 2.300 Euro verkaufen; Amazon kann eines für 130 liefern. Rutger schickt uns eine neue Shell-Ladekarte per DHL. Aber den eigentlichen Sieg feiern wir mit einer vollen Batterie und einem traditionellen portugiesischen Mittagessen. Ein Restaurantbesitzer, der gerade in Rente gegangen ist, teilt unseren Camper-Traum. Für ihn ist es ein Experiment, für uns ist es mittlerweile eine Lebenseinstellung. Als wir gehen, drückt er uns spontan eine Flasche lokalen Rotweins in die Hand. "Nicht nur der Douro hat guten Wein", zwinkert er.

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